Der Volksaufstand gegen die SED 1953 als Thema bei den Deutsch-Deutschen Filmtagen in Hof

Erhobene Faust vs. russischer Panzer
 
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     Datum: 20.11.2023 / 17.00–20.00 Uhr
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     Ort: Centralkino, Altstadt 8, 95028 Hof
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     Ansprechpartner: Dr. Ludwig Unger

Filmvorführung mit anschließendem Zeitzeugengespräch

Am Montag, 20. November 2023, um 17 Uhr laden die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und die Stadt Hof zu einen Film- und Gesprächsabend zum 17. Juni 1953 in das Centralkino in Hof ein.
An diesem Tag sind in Ost-Berlin wie auch in mehreren hundert anderen Städten und Gemeinden Einwohnerinnen und Einwohner der DDR gegen das SED-Regime auf die Straße gegangen. Der Volksaufstand wurde durch sowjetische Truppen, aber auch kasernierte Volkspolizei und Stasi-Mitarbeiter gewaltsam niedergeschlagen. Das Schicksal vieler Opfer des Tages ist bis heute nicht geklärt.  Der 17. Juni 1953 wurde daraufhin von der Bundesrepublik Deutschland zum staatlichen Feiertag erklärt – zum „Tag der deutschen Einheit“. Der Termin ist eingebettet in die Deutsch-Deutschen Filmtage vom 17. bis 21. November 2023 in Hof und in Plauen.

An dem Film- und Gesprächsabend in Hof werden zwei Filme gezeigt und dann mit Zeitzeugen, Filmemachern und Experten diskutiert. Der erste Film ist eine Dokumentation mit dem Titel „Wir wollen freie Menschen sein“ von RTL in Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur. Der zweite Film trägt den Titel „Cancrin“. Dieser ist eine Produktion von Alberto Herskovits aus Schweden und Hartmut Rüffert. Er setzt sich mit dem Schicksal von Eberhard von Cancrin auseinander, der in der Brikettfabrik Espenhain unweit von Leipzig arbeitete. Aufgrund seiner Teilnahme an einer Kundgebung gegen das SED-Regime wird er am 17. Juni 1953 von sowjetischem Militär festgenommen. Wochen später wurde der Familie mitgeteilt, dass Eberhard von Cancrin am 18. Juni verstorben sei, die Familie erhält eine Urne mit Asche – angeblich war er an Herzversagen gestorben. Sein wirkliches Schicksal bleibt trotz Nachfragen der Familie im Dunkeln. Sowohl mit den beiden Filmemachern, die sich intensiv mit der Person des Metallarbeiters Cancrin beschäftigt haben, wie auch mit Paul Grunwald (* 1939), einem Zeitzeugen, der selbst den Aufstand der Menschen in der DDR und zwar in Delitzsch erlebt hat und später in die Bundesrepublik geflohen ist, soll es im Anschluss an die Dokumentation und die biographische Darstellung ein Zeitzeugengespräch geben.

 

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