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Leben in Bayern
Erziehung und Bildung in Bayern
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Das bayerische Schulsystem
Nach dem Kindergarten muss in Bayern jedes Kind mit 6 oder 7 Jahren in die Schule gehen. Vor der
Anmeldung wird ein Test durchgeführt und entschieden, ob das Kind schulfähig ist oder noch ein
Jahr im Kindergarten bleiben soll. Die Grundschule umfasst 4 Klassen. Danach gehen die Kinder
auf eine weiterführende Schule. Je nach Fähigkeiten und Interessen besuchen sie die Mittelschule, die
Realschule oder das Gymnasium.
Die Mittelschule endet mit der 9. Klasse. Die Schülerinnen und Schüler machen dort den Qualifizie-
renden Mittelschulabschluss. Wer gute Noten hat, kann auch noch die 10. Klasse besuchen. Sie heißt
M-Zweig und man erhält am Ende den Mittleren Schulabschluss.
Die Realschule geht von der 5. bis zur 10. Klasse. Dort machen die Schülerinnen und Schüler ebenfalls
den Mittleren Schulabschluss.
Neben der Mittel- und Realschule gibt es noch die Wirtschaftsschule. Sie endet auch mit dem Mittle-
ren Schulabschluss, beginnt aber später.
Nach der Mittel-, Wirtschafts- und Realschule kann man arbeiten oder eine Ausbildung machen.
Wenn man eine Ausbildung macht, besucht man eine Berufliche Schule.
Mit dem Abschluss des M-Zugs der Mittelschule, der Realschule oder der Wirtschaftsschule können
die Schülerinnen und Schüler aber auch die FOS oder BOS besuchen. Dort kann man die Fachhoch-
schulreife, eine fachgebundene Hochschulreife oder sogar die Allgemeine Hochschulreife, also das
Abitur, erwerben. Mit der Fachhochschulreife kann man an allen Fachhochschulen studieren. Die
fachgebundene Hochschulreife berechtigt die Schülerinnen und Schüler, an Fachhochschulen und
bestimmte Fächer an den Universitäten zu studieren, die zu ihrem Ausbildungsberuf passen. Mit dem
Abitur kann man ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten beginnen.
Das Gymnasium dauert von der 5. bis zur 13. Klasse und man erwirbt am Ende die Allgemeine
Hochschulreife, also das Abitur. Danach kann man an der Universität oder an der Fachhochschule
studieren.
Man kann aber auch mit Fachhochschulreife, fachgebundener Hochschulreife oder Abitur gleich
arbeiten oder eine Ausbildung machen.
In Bayern gibt es besondere Angebote für Schülerinnen und Schüler, die nach Deutschland zugewan-
dert sind und nicht Deutsch sprechen. Bereits vor Beginn der Grundschule können Kinder im Vorkurs
Deutsch ihre Sprachkenntnisse verbessern. In den Grundschulen und Mittelschulen besuchen Schü-
lerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse ein bis maximal zwei Jahre lang eine Deutschklasse. In
den Deutschklassen erhalten sie Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache.
Nach der Deutschklasse gehen die Schülerinnen und Schüler in eine reguläre Klasse. Dort bekom-
men sie weitere Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache. Diese Unterstützung nennt man
DeutschPLUS. DeutschPLUS kann in Kursen angeboten werden, die nach dem Unterricht stattfin-
den. Im Rahmen von DeutschPLUS können die Schülerinnen und Schüler auch in einzelnen Fächern
getrennt von den anderen Schülern Unterricht haben.