Gütesiegel 2019/2021

Nachfolgend stellen wir Ihnen eine Projektauswahl der teilnehmenden Schulen des Jahrgangs 2019 -2021 vor:

Partizipation für alle - Mittelschule an der Fromundstraße München

#Partizipationsprojekt #Zukunftswerkstatt

Die Mittelschule an der Fromundstraße München praktiziert seit vielen Jahren ein Partizipationsprojekt, um den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, ihre Schule aktiv mitzugestalten. Tatkräftigt unterstützt werden sie dabei vom Kreisjugendring und dem Kinder- und Jugendtreff am Wettersteinplatz FEZI. 2019 ist im Rahmen des Projektes die Zukunftswerkstatt hinzugekommen, die hier genauer vorgestellt werden soll:

Die Zukunftswerkstatt ist ein Projekt für alle fünften Klassen, die als neuer Teil der Schulfamilie, zu Beginn des neuen Schuljahres direkt in das Partizipationsprojekt eingebunden werden. Eine Zukunftswerkstatt besteht dabei immer aus drei Phasen: einer Kritikphase, einer Fantasiephase und einer Phase, in der es um die konkrete Umsetzung geht. Die Zukunftswerkstatt hat das Thema Gemeinschaft.

In der ersten Phase, wird alles gesammelt, was die Schülerschaft an der Gemeinschaft stört. Alles darf geäußert werden. Darauf folgt die Phase, in der Utopien „gesponnen“ werden: Wie würde eine perfekte Gemeinschaft aussehen? Was bräuchte eine Traumschule?

In der letzten Phase geht es darum, aus Kritik und Traum realistische Handlungsempfehlungen abzuleiten: Wie wollen wir uns in der Schulfamilie begegnen? Was sind Regeln, die wir uns selbst geben? Hierzu haben die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule an der Fromundstraße ein Modell ihrer Schule gebaut und gemeinsam überlegt, welche Maßnahmen es braucht, um der Wunschschule näher zu kommen. So wurde zum Beispiel eine Sitzgelegenheit vor dem Klassenzimmer gebaut, da dies ein konkrete Forderung der Schülerinnen und Schüler war, auf die sie sich geeinigt hatten.

Durch eine geführte Methode, lernen die Schülerinnen und Schüler zu verbalisieren, was sie stört. Sie erleben, dass durch Eigenverantwortung Dinge verändert werden können und, dass es dabei auf eine Gemeinschaft ankommt. Da sich das Projekt an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler anlehnt, ist eine hohe Identifikation zu erwarten. Die Zukunftswerkstatt als Teil des Partizipationsprojekts stärkt die Kommunikationskompetenz, die Kompromissfähigkeit sowie die Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler. Die Mittelschule an der Fromundstraße führt mithilfe ihres Netzwerks an Kooperationspartnern unterschiedliche weitere Projekte, wie zum Beispiel eine U18-Wahl im Kinder- und Jugendtreff am Wettersteinplatz Fezi und ein Zirkusprojekt, durch.

Schüler machen Schule! – Mittelschule an der Zielstattstraße München

#SMV #Partizipation #Projekttage

Die Mittelschule an der Zielstattstraße München hat 2019 die Schülermitverantwortung (SMV) weiter ausgebaut. Durch die SMV wurden Klassenräte eingeführt, um demokratische Prozesse an der Schule zu institutionalisieren. Dadurch sollen Schülerinnen und Schüler praxisnah lernen, wie Partizipation und ein solidarisches Miteinander funktionieren.

Bei der Etablierung liegt der Fokus nicht nur auf der Prozessebene, sondern auch auf der inhaltlichen Ebene. So sollen aktuelle gesellschaftspolitische Themen in der Schulgemeinschaft diskutiert werden, um gemeinsam neue Projekte auszuwählen und umzusetzen.

Um die Schülerinnen und Schüler auf diese neue Aufgabe vorzubereiten, wurde ein SMV-Workshop zum Thema Projektmanagement angeboten. Dieser sollte als Voraussetzung dienen, einen gesamtschulischen Projekttag zum Thema „Rassismus“ umzusetzen. Leider musste der Projekttag wegen der Pandemie abgesagt werden.

Dennoch möchte die Schule den Ansatz beibehalten, Projekttagen ein Überthema zu geben, sodass die Schülerinnen und Schüler zu bestimmten Themen neue Inhalte vermittelt bekommen und ihnen neue Perspektiven auf bestehende Inhalte aufgezeigt werden. Indem die gesamte Schülerschaft bei der Organisation miteinbezogen wird, findet eine Identifikation als Gemeinschaft statt und die Schülerinnen und Schüler übernehmen für die Inhalte der Projekttage Verantwortung. Auf diese Weise setzen sich die Schülerinnen und Schüler während des Projekttags nicht bloß mit einem aktuellen gesellschaftspolitischen Thema auseinander, sondern ein Erleben der einzelnen demokratischen Institutionen ist die Folge, sodass ihr Zusammenwirken bei der Gestaltung des Schulalltags zunehmend auch Teil einer Routine wird.

Demokratie nachhaltig als Wert begreifen – Mittelschule Grassau

#Werte #Demokratie_ist_mehr

Die Mittelschule Grassau möchte mit ihrem Projekt den Aufbau und den Erwerb von sozialen Softskills der Schülerinnen und Schüler fokussieren. Dabei soll den Schülerinnen und Schülern ein gemeinschaftstragendes und persönlichkeitsbildendes Demokratieverständnis vermittelt werden. Dies bedeutet, dass es bei der Vermittlung nicht nur um das Begreifen der drei politischen Dimension geht, sondern auch darum, Werte der Demokratie zu vermitteln. Ziel ist es also Werte wie beispielsweise Toleranz, Empathie und Respekt gegenüber allen Mitgliedern der Schulfamilie bzw. unserer Gesellschaft auf der Basis eines positiven Selbstkonzepts zu thematisieren.

Um dies zu erreichen wurde ein Curriculum in allen Jahrgängen etabliert, das Demokratie nachhaltig als Wert begreifbar machen soll. Zwar ist das Konzept jahrgangsübergreifend angelegt, dennoch sollen die Inhalte an das Alter der Schülerinnen und Schüler angepasst werden. Dabei sollen sich Inhalte und Themen synergetisch aus dem Unterricht, der Projektarbeit mit Partnerinnen und Partnern sowie anderen Ereignissen der Schulfamilie ergeben. Ein hilfreicher Kooperationspartner bei der Umsetzung des curricularen Ansatzes war das Wertebündnis Bayern, das im Zuge des Bildungsprojekts „MehrWertDemokratie“ beratend tätig war.

Andere Bausteine waren die Teilnahme an einem Evaluierungsprojekt der LMU zum Thema Demokratisierung sowie das Befragen des Gemeinderats. Schülerinnen und Schüler sollen durch die Projekte lernen, sich als aktives Mitglied der Gesellschaft wahrzunehmen und herausfinden, wo sie selbst wirksam werden können.

Demokratische Grundwerte in Giesing (er)leben – Mittelschule an der Ichostraße München

#Grundwerte #Perspektivwechsel

Die Mittelschule an der Ichostraße will demokratische Grundwerte in Giesing und in ihrer Schule erlebbar machen. Hierzu nahm sich jede Klasse der Schule einen Grundwert vor, den die Klasse gemeinsam auswählte. Durch unterschiedliche Projekte wurden die Werte für die Schülerinnen und Schüler erfahrbar gemacht und eine intensive Auseinandersetzung ermöglicht. Wie kann ich in einer Demokratie - definiert als Lebens-, Gesellschafts-, und Herrschaftsform - partizipieren? Im Vordergrund stand, dass Schülerinnen und Schüler einen Perspektivwechsel vollziehen, sich klarwerden, in welcher Gesellschaft sie leben möchten und welchen Beitrag sie selbst leisten können.

Projekte waren dabei ein Spendenlauf, Erstellung von Wahlplakaten, eine Müllsammelaktion, Besuch und Simulation einer Gerichtsverhandlung und Vieles mehr. Werte wie Respekt, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit spielten eine wesentliche Rolle. Die Schülerinnen und Schüler standen dabei im Mittelpunkt und wurden durch das Projekt bestärkt, ihre eigenen Interessen durchzusetzen und lernten neue Zugänge zu demokratischen Themen kennen. Die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler wurden in einem „Image-Film“ zusammengeschnitten. Dieser ist abrufbar unter: BLZ https://youtu.be/J_3g0EuCiPc

Konzept „Wildcard“ – Montessori Schule Starnberg

#wildcard #Eigenverantwortung #Projektarbeit

Das Wildcard Konzept ermöglicht es Schülerinnen und Schülern der 5.-8. Jahrgangsstufe während der Schulzeit ein frei- und eigengewähltes Projekt umzusetzen. Bei der Umsetzung werden Schülerinnen und Schüler von ihrer Lehrkraft und einer/m selbst erwählten Mentor/in unterstützt. Hierbei wird nicht mit einem Top-Down, sondern gezielt mit einem Bottom-Up Ansatz gearbeitet. Indem Schülerinnen und Schüler ermutigt werden, anhand ihrer individuellen Stärken und Interessen Projekte umzusetzen, zielt das Projekt klar auf die Selbstwirksamkeit der Schülerinnen und Schüler ab. Diese nehmen sich dadurch als eigenständiger und mitgestaltender Teil der Gesellschaft wahr und übernehmen Verantwortung.

Dadurch, dass sie den gesamten Prozess eines Projekts (Planung, Umsetzung und Finalisierung) durchlaufen, bekommen sie ein Gefühl für Prozesse (Erfolge und Hindernisse). In Bezug auf die Demokratie bedeutet dies, dass man erlernt, Verantwortung zu übernehmen, nach Hilfe zu fragen und, dass manche Dinge nicht so leicht sind, wie sie erscheinen. Da sie die Projekte von Beginn selbst aufbauen, müssen sich die Schülerinnen und Schüler mit Regeln auseinandersetzen. Auch in einer Demokratie muss man den Spielraum kennen, in dem man sich bewegt. Projekte, die von Schülerinnen und Schüler unter anderem durchgeführt wurden, waren z.B. der Bau eines Hauses aus Naturmaterialien und die Erforschung der Tier- und Pflanzenwelt an der katalonischen Küste.

Gib uns DEINE Stimme! Wir vertreten DICH! – Mittelschule Fürstenfeldbruck Nord

#Schulparlament #Partizipation #schülerparlamentbewegtwas

Die Mittelschule Fürstenfeldbruck Nord hatte sich das Ziel gesetzt, ein Schülerinnen- und Schülerparlament zu implementieren, um den Schulalltag partizipativer zu gestalten. Im Oktober 2019 fand die erste basisdemokratische Wahl statt und eine Geschäftsordnung wurde erarbeitet.

Gleichzeitig wurden die ersten Projekte des Schulparlaments und der Schulfamilie umgesetzt.

Dazu gehörte unter anderem die Auswahl des Schullogos, die aktive Mitwirkung an der Planung und Gestaltung des Pausenhofs sowie die Veränderung der Schulverfassung. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit spielte eine wesentliche Rolle. So wurde z.B. eine kopierfreie Woche eingeführt.

Die Schule hat mit der Etablierung eines Schülerinnen- und Schülerparlaments einen nachhaltigen Beitrag zur Demokratisierung der Schule geleistet. Gleichzeitig haben die Schülerinnen und Schüler die Erfahrung gemacht, dass ihre Interessen ernst genommen werden und, dass sie etwas verändern können, wenn sie das wollen und sich dafür einsetzen. Durch die Mitbestimmungsmöglichkeit ist es den Schülerinnen und Schülern möglich, sich als mündige Bürgerinnen und Bürger zu erproben und sie werden ermutigt, dies auch außerhalb der Schule anzuwenden.

Demokratie baut Brücken – Mittelschule Ampfing

#Toleranz #Werteerziehung

Die Mittelschule Ampfing hat das Ziel, das Thema Toleranz und Werteerziehung in den Schultag stärker zu integrieren. Um dies zu erreichen, holte sie sich Unterstützung von der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE). Zu Beginn des Projekts „Demokratie baut Brücken“ wurden die Lehrkräfte in Form einer Fortbildung über die Arbeit der BIGE und über die Ausprägungen von Extremismus informiert. Anschließend erhielten die Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe in Workshops vielfältige Informationen zum Thema und wurden über die Gefahren von Extremismus aufgeklärt. Ausgehend vom Grundgesetz, erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass durch verfassungsfeindliche Ansichten unser Staat und die Gesellschaft Schaden nehmen kann.

Ziel war es, das demokratische Wissen der Schülerinnen und Schüler zu stärken und das politische Bewusstsein zu fördern.

Um die Demokratieerziehung und – förderung langfristig in den Schulentwicklungsprozess der Mittelschule Ampfing zu implementieren, wurde eine sich wiederholende Kooperation mit Jakob Fischer angebahnt. Er setzt sich für das Thema „Migration und Integration in Deutschland am Beispiel der Deutschen aus Russland“ ein. Die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Jahrgangsstufe bekamen die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Migrationserfahrungen der eigenen Familie zu schildern.

Die Mittelschule Ampfing möchte mit unterschiedlichsten Projekten (z.B. Projektprüfung „Bedeutsamkeit der soz. Absicherung in Zeiten von Corona“, Schülerzeitung „Die Welt ist bunt!“) und durch Teamwork unter den Lehrkräften, Einbindung der Eltern und Kooperationen mit externen Partnerinnen und Partnern die individuellen Persönlichkeiten und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler stärken und so einen respektvollen Umgang aller Beteiligten miteinander erwirken.

Partizipation durch Gestaltung des Schulgebäudes – Mittelschule an der Wittelsbacherstraße München

#Fotoprojekt #Schulhausgestaltung #Mitbestimmung

Sie SMV der der Mittelschule an der Wittelsbacherstraße hat zusammen mit den Verbindungslehrkräften ein Konzept erarbeitet, um das Schulgebäude an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dieses Konzept diente gleichzeitig als Projekt zur Demokratiebildung. Um das Schulhaus zu verschönern, konnten Vorschläge eingereicht und in den Klassen eine Vorauswahl getroffen werden. Diese wurden gemeinsam im Team mit SMW, Verbindunglehrkraft und Schulleitung diskutiert und teilweise angepasst, bevor demokratisch eine Entscheidung gefällt wurde. Schülerinnen und Schüler lernen dabei, dass es in einer Demokratie um Aushandlungsprozesse geht. Kommunikationskompetenzen sowie Ambiguitätstoleranz werden durch solch einen Prozess gefördert und erlernt. Gleichzeitig machen die Schülerinnen und Schüler die Erfahrung, dass durch Einsatz und Partizipation eine Veränderung möglich ist und, dass sie Teil davon sind. Ein erstes Projekt war eine Fotogestaltung, bei der die Schülerinnen und Schüler ihre Lieblingsorte Münchens als Foto einreichen konnten, welche dann nach demokratischer Auswahl, für das Schulhaus mit einem professionellen Fotografen umgesetzt werden.
 

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