Internationaler Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung

Bunte Hand vpr einer hellblauen Weltkarte
 
21.03.2023

Am 21. März wird der Opfer von Sharpeville gedacht und in zahlreichen Aktionen gegen Rassismus mobil gemacht

1910 wurde in der neu gegründeten Südafrikanischen Union das erste Gesetz der konsequenten Rassentrennung verabschiedet. Damit begann eine Phase der systematischen Unterdrückung und Ausbeutung der nicht weißen Mehrheit der Bevölkerung durch eine weiße Minderheit - das System der so genannten Apartheid. So durfte die schwarze Bevölkerung nur niedrige Arbeiten verrichten und ausschließlich in extra ausgewiesenen Gebieten Land erwerben. Die Maßnahmen provozierten zunehmend Proteste und es kam zu einer Radikalisierung auf beiden Seiten. Die radikalen Vertreter der schwarzen Mehrheit organisierten sich 1944 im Widerstandsverband African National Congress Youth League. Auf der Gegenseite dominierten weiße Nationalisten die rassistische „Nationale Partei“ und gewannen 1948 mit der Warnung vor einer angeblichen „schwarzen Gefahr“ die Wahlen. Damit hatte sich die Südafrikanische Union endgültig in einen rassistischen Unrechtsstaat verwandelt, der die Rechte der weißen Minderheit mit Gewalt durchsetzte.
 

Am 21. März 1960 gingen in Sharpeville (Südafrika) tausende Menschen auf die Straße, um gegen die Pass-Gesetze des Apartheid-Regimes zu demonstrieren. Die Situation eskalierte und die Polizei eröffnete das Feuer auf die Menge. 69 Menschen starben, über 180 Personen wurden verletzt. Der Tag ging als „Massaker von Sharpeville“ in die Geschichte ein.
 

1966 riefen die Vereinten Nationen den 21. März zum „Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung“ aus. Weltweit wird seitdem der Opfer von Sharpeville gedacht und in zahlreichen Aktionen gegen Rassismus mobil gemacht.
 

Doch es dauerte noch bis in die 80er Jahre, das Apartheid-Regime zu beenden. Nachdem 1976 friedliche Schülerunruhen in Soweto blutig niedergeschlagen worden waren, verstärkte sich der internationale Druck auf die südafrikanische Regierung. Es begannen erste zögerliche Reformvorhaben. Offiziell beendet wurde das Apartheid-Regime 1994 mit der Wahl Nelson Mandelas zum ersten schwarzen Ministerpräsidenten Südafrikas. Doch auch heute noch hat das Land mit massiven sozialen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen.
 

2023 steht der Internationale Tag gegen Rassismus unter dem Motto „Misch Dich ein“.

 

Internationale Woche gegen Rassismus

1979 wurden auf Initiative der UNO rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus die internationalen Wochen gegen Rassismus eingeführt. In Deutschland wurden sie seit 1995 vom Interkulturellen Rat in Deutschland e.V. koordiniert, der den Aktionszeitraum 2008 ausweitete. 2016 hat diese Aufgabe die Stiftung der Internationalen Wochen gegen Rassismus übernommen.

In Deutschland findet in diesem Jahr die internationale Woche gegen Rassismus vom 20. März bis 2. April 2023 statt.

Hinweise zu Aktionen und Materialien finden Sie hier: BLZ Internationale Woche gegen Rassismus

 

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